Ernst Jakob Christoffel wurde am 4. September 1876 in Rheydt auf der Mühlenstraße 217 geboren. An seinem Geburtshaus finden Sie eine Erinnerungstafel.
Als Missionar der Basler Predigerschule reiste er mit seiner Schwester 1904 ins Osmanische Reich in den Nordosten der Türkei, wo er sich besonders um blinde Jugendliche kümmerte, die er mit seinem diakonischen Engagement beeindruckte. Im 1. Weltkrieg wurde seine Einrichtung in ein Lazarett umgewandelt und teilweise beschlagnahmt, 1919 erfolgte die Ausweisung aller Deutschen aus der Türkei.
Der Versuch einer zweiten Schulgründung 1924 in der Türkei scheiterte, so dass er nach Persien auswich. In Täbris und Isfahan gründete er Heime für Blinde, Taubstumme, andere Behinderte und Waisenkinder.
1943 wurde Christoffel verhaftet und schließlich nach Deutschland ausgewiesen. Nach dem Krieg setze er seine Arbeit in Persien fort. 1955 starb er in Isfahan und wurde dort auch beerdigt.
1979 wurde seine Einrichtung von den islamischen Revolutionsgarden geschlossen.
Die nach Christoffel benannte Blindenmission gehört heute zu den zehn größten Hilfsorganisationen in Deutschland und kümmert sich um Operationen in eigenen Augenkliniken sowie um die Bildung und das Empowerment Behinderter. Die Christoffel-Blindenmission kooperiert dabei auch viel mit „Lions International“.
Die Gemeinde hatte sich entschlossen, in der Innenstadt für einen neuen, zukunftsfähigen Standort eines Gemeindezentrums zu sorgen. Das Haus sollte transparent und offen wirken, hell und einladend sein, um anzuzeigen, dass sich die Gemeinde offen als Kirche in der Stadt und für die Stadt präsentieren möchte. Den Wettbewerb hat das Architekturbüro Lepel und Lepel aus Köln gewonnen. Entstanden ist ein klarer Bau in der Tradition des Bauhauses und der klassischen Moderne mit gerader Linienführung, viel Licht und der transparenten Verbindung von innen und außen.
Zukunftsweisend ist auch die Energieerzeugung mit Hilfe einer Eisspeicher-Heizung und –Kühlung, die auf den Verbrauch nicht-erneuerbarer Energieträger fast vollständig verzichtet.
2017 wurde das Christoffelhaus vom Bund deutscher Architekten, Abteilung Niederrhein, für seine Qualität mit einer Auszeichnung bedacht.
Ein architektonischer „Clou“ ist das große Fenster im 2. Stock, das den Blick auf die Hauptkirche wie auf einem Gemälde freigibt.